4. Auch die Mundart zeigt auf alte Riesenbenennungen. Das Altnordische thurs = Riese, mhd. turse, ist im Namen des Städtchens Türschenreut, urkundlich tursinriut erhalten; so auch in Schimpfwörtern, jedoch in entstellter Form, durch Versetzung oder Erweiterung der Laute. Draúsch gilt für starkes grobes Weibets, mit dem Nebenbegriffe des Ungeschlachten, Duschl für ein solches mit dem des Ungeschickten, daneben Dransch für eine derbe, plumpe Dirn. Altnordisches tröll, schwedisch troll, erhält sich in Droll und Drolln, jenes auf Männer, dieses auf Weiber im Sinne von Draúsch angewendet. Das niederdeutsche lubbe, lübbe = plumper Riese, tritt im Worte Löypl, Lüppl, für fauler, dummer Kerl auf, der jedoch immer noch »a gouda Löypl« bleibt. In Burg und Ort Luppurg suche ich Riesenburg. Auf Riesinen führen die Schimpfnamen Gurrn = gefrässig, gierig, neidisch, altn.: gurri – und Gaúggn = groß und ungeschlacht, altn.: gŷgr, zurück. Auch werde ich nicht irren, wenn ich dem Norwegischen Namen einer Riesin djurre, das oberpfälz. Daýar = Thier, Schimpfwort für eine grosse, ungelenke Dirn, zur Seite stelle. Endlich das Angelsächsische ent = Riese, hat eine Spur noch im vergrössernden enzioñ = riesengroß, z.B. ein Enzioñ-Moñ = riesengrosser Mann, und in enterisch = ungeheuer, geisterhaft, wie: ein enterischer Mann, eine enterische Gegend.