Gesang und Kuß Wenn fremde Blicke wachsam uns umgeben, Und unsre tiefe Sehnsucht, ungestillt, Sich in der Heiterkeit Geberde hüllt, Und leise kaum den Busen wagt zu heben: Dann ist nur eins, o mein geliebtes Leben! Was mein Gemüth mit Wonn' und Ahndung füllt: Die Melodie, so deinem Mund' entquillt, Der seelenvollen Töne sanftes Schweben. Wie Liebesodem fühl' ich den Gesang Auf diesen Lippen, die vergebens glühen; Zum Kuße wird mir jeder zarte Klang. Und nenne dieß nicht eitle Phantasieen. Vernehm' ich nicht im schweigenden Umfang Auch deines Herzens schöne Harmonieen?