Gebet An Karl Graf Gröben. Wir stehen hier aufs Sterben, Der Tod ist uns ein Spott. Laß uns den Himmel erben, Du ewig treuer Gott. Sind wir gleich voller Schulden Und ohne großen Ruhm, Wir sind dein Eigenthum, Und du bist reich an Hulden. Fern von den Thermopylen Kommt uns ein ernstes Wort, Wo wackre Streiter fielen Als ihres Landes Hort; Was Heiden haben könnten Mit festem treuem Muth, Das höchste sel'ge Gut Wirst du den Christen gönnen. Die für den Christ gestritten, Sie scheinen herzuschau'n, Die Glaubenstod erlitten, Die Männer, Kinder, Frau'n, Mit ihren Marterzeichen; Die sel'ge Zeugenschaar Scheint auch für unser Haar Die Palmen herzureichen. Der uns vorangeschritten Ein Herzog in dem Schmerz, Der Herr ist in der Mitten Und spricht an jedes Herz. Die Welt liegt in den Ketten Der bösen dunkeln Macht, Die Hölle zürnt und wacht, Wer will die Welt erretten? Es ist ein schönes Kriegen In solchem heil'gen Haß, Und auch erschlagen liegen Im grünen kühlen Gras. All' Sehnen und all' Streben, Wie wird es leicht gestillt, Bei Feldmusik entquillt Der Brust das warme Leben. Wir haben uns verschworen Fürs Heil der ganzen Welt, – Der wird zum Licht geboren, Wer heute rühmlich fällt. Das ist ein leichtes Sterben, Das ist ein süßer Tod, Wenn's gilt aus bittrer Noth Die ew'ge Lust zu erben.