2. Die heiligen drei Könige Auf stillen Felsenhöh'n Wir standen viele Nächte, Dort nach dem Licht zu seh'n Vom künftigen Geschlechte. Ein alt prophetisch Lied, Es hat auch uns geklungen, Hat unser Herz durchglüht Und innig uns durchdrungen. Da trieb es uns hinaus, Zu wandern durch das Leben, Die Ruh, den Hof, das Haus Und Alles dran zu geben. Uns riefen von dem Herrn Die Sagen und die Kunden, Wir folgten seinem Stern, Bis wir ihn selbst gefunden. Maria, süßes Bild, Wir können's nie vergessen, Wie du, so fromm und mild, Am Kripplein bist gesessen. Das folgt uns wie ein Traum Nach Köllen an dem Rheine, Füllt unsern Grabesraum Mit seinem hellen Scheine. Und wenn ein holdes Kind Nach unserm Grabe ziehet, Wenn treu und stillgesinnt Sich Muttersorge mühet, Dann fühlen wir die Lust Aus alter Zeit sich regen, Es zieht in manche Brust Aus unserm Grab der Segen. Der Myrrhen Bitterkeit – Man kennt sie wol im Leben, Doch sollen drüber weit Die Weihrauchswolken schweben. Das Gold, es ist die Treu Im Leben, wie im Sterben: Solch edle Spezerei Kann Jeder hier erwerben.