Am ersten Mai 1816 Hast du den Mai gesehen In seinem hellen Strahl? Da steht er auf den Höhen Und schaut ins grüne Thal. Er zog in leichten Träumen Um deine Lagerstatt, Nun streut er von den Bäumen Dir Blüten auf den Pfad. Nun schleicht er durch den Garten Zu deiner Kammerthür, Noch eh' wir ihn erwarten Schaut er durch's Fenster hier. Und ruft mit linden Worten, Mit holdem Wink und Gruß, Komm aus den dunkeln Pforten, O komm herab zum Fluß, Und sieh die Lerche steigen Den hohen, fernen Schall; Hör' aus den dichten Zweigen Den Schmerz der Nachtigall. Das sind die alten Klänge, Das ist das liebe Leid, Die zärtlichen Gesänge, Die jedes Jahr erneut. Geheime Wünsche brechen Den Blüten gleich hervor, Und hundert Stimmen sprechen, Komm Liebchen, komm ans Thor!