Als er in Frankenberg bei Aachen wohnte Ich zieh' in euch, ihr Mauern, Mit Wehmuth und mit Lust, O Vorzeit reich an Schauern, Du ziehst in meine Brust. Ihr Wände habt belauschet Des alten Kaisers Glück, Von Saitenklang durchrauschet, Erhellt vom Sonnenblick. Hier hat der Held gesessen, Als ihm sein Lieb entschlief: Die Lust war unermessen, Das Leid war gar zu tief. Und was ihn so gekränket, Was ihm sein Herz bezwang, Liegt hier im See versenket Schon tausend Jahre lang. Der Ring von seiner Lieben, Den trug sie an der Hand, In dem ein Wort geschrieben Von ew'gem Liebespfand; Den hat der See verschlungen: Da war der Karl geheilt. – Der Pilger blickt gezwungen Zur Tiefe nun und weilt. Wol Jeder hat getrunken Vom Becher voll und süß, Wol Jedem liegt versunken Ein frühes Paradies. Drum ist der See so trübe, Mit Laub und Schilf bedeckt, Weil ihren Gram die Liebe Gern aller Welt versteckt. Ihr Glück läßt Liebe scheinen Und zeigt es unverstellt; Doch muß die Liebe weinen, So flieht sie vor der Welt. O Sehnsucht allgewaltig, Halb dunkel, halb bewußt, O Sehnsucht, vielgestaltig Beschleichst du meine Brust. Ich will nun in die Felder Und an die klaren See'n, Durchschweifen grüne Wälder Und alte Felsenhöh'n.