Einladung auf das Feld. Sag kleiner Abgott hast du auch In schwüler Sommernacht Kein Picknickspiel nach Venus Brauch Wo ohne mich gemacht? Sag' hat dein weiblich Herzchen sich Von mir nicht schon entwöhnt? Hast du in Haselsträuchen Dich Warm bloß nach mir gesehnt? Wenn Dich der Laube dämmernd Licht Das Mooß im schatt'gen Hayn Zum Schlaf einlud, wünschst Du dann nicht Von mir geweckt zu seyn? Sprich, sprich – und dann komm mit ins Feld Das reizender nie war, Wo Ceres Garben aufgestellt, Der Venus zum Altar. Kein Sopha den stahlfederreich Goldfarbger Atlas schmückt, Ist so schön, so elastisch weich Zum Menschenspiel geschickt. Der Tag da ich zuerst Dich sah Ist Heut. Er sey ein Fest, Und wohl Uns wenn sich Paphia Heut von uns opfern läst. Scheu nicht ums Aug den Lazurstrich Scheu nicht ein blaß Gesicht, Der Mond hat seinen Hof, schämt sich Der Silberbläße nicht. Schling um den Hals mir deinen Arm Schnell öfne das Portal Der Nymphengrotte, wollustwarm Küß Amors Opferstal; Und stirb in süßer Ohnmacht hin, Bis milder Balsamsduft Dich, kleine Amorspriesterin, Ins neue Leben ruft.