133. Die Jungfrau und der Schatz. 1. Einem Manne träumt zwei Nächte hinter einander, er werde viel Geld bekommen; in der dritten Nacht träumt es ihm wieder, und zugleich erscheint ihm eine weiße Jungfrau, welche ihn bittet mitzugehen und sie zu erlösen; er solle auch viel Geld haben, nur dürfe er sich nicht fürchten. Als er sich dazu bereit findet, führt sie ihn in einen Garten, worin ein großer schwarzer Mann mit einem Gebetbuche in der Hand steht und betet. Eben will er nach dem Golde, welches neben dem schwarzen Manne liegt, greifen, da verwandelt sich dieser in einen großen schwarzen Hund, der thut, als wenn er ihn beißen wollte. Darüber geräth er in Angst und läuft weg; erhält aber von der weißen Jungfrau zuvor noch eine Ohrfeige. In der folgenden Nacht erscheint ihm die weiße Jungfrau abermals und bittet ihn mitzugehen, sie wolle ihn auch hin tragen, noch könne er sie erlösen, aber er dürfe sich nicht fürchten. Sie trägt ihn auch hin nach dem Garten und darin steht wieder neben dem Golde der schwarze Mann mit dem Gebetbuche und betet. Er will nach dem Golde greifen, aber aus dem schwarzen Manne wird wieder ein großer Hund, der thut, als wenn er ihn beißen wolle. Da schreit er laut auf: »o nein, der große Hund will mich beißen!« Sogleich ist der Hund verschwunden, aber auch das Geld ist fort. Da ruft die Jungfrau laut: »o weh, o weh, nun kann mich erst in hundert Jahren wieder einer erlösen!« und ist damit ebenfalls verschwunden.