La Zisa bei Palermo Hinab vom Schloß arabischer Emire, Das aus dem Garten aufragt hochgezinnt, Laß ich die Blicke gleiten und verliere Mich in ein Blütenlabyrinth. Fern über Pinien mit dem breiten Schirme Und über Gärten voll der Aloe, Bleikuppeln, Dome und Normannentürme Am Klippenstrand der blauen See! Noch gießt, wie zu der Zeit der Sarazenen, Das Schöpfrad Wasserfülle durch das Thal; Zum Regenbogen bricht auf den Fontänen Noch blitzend sich der Sonnenstrahl; Und aus der Schlucht herab, wo Indiens Feige Auf sonnverbrannten Zackenfelsen glüht, Schwebt müden Fittichs durch die Mandelzweige Das Wüstenkind, der heiße Süd. Gleich einer Sultanin, die nach dem Bade Im Palmenhaine, märchenlauschend, liegt, Ruht wollustvoll Palermo am Gestade, Vom Wellenschlag in Traum gewiegt. Doch nachts, so sagt man, oft geht durch die Wogen Ein dumpfes Murmeln; schäumend wallt die Flut; Schwarz türmen Wolken sich am Himmelsbogen, Durchflammt von roter Nordscheinglut. Und Blitze zucken; Donner rollt; Walküren Mit goldnem Helm ziehn durch die Nacht hindurch; Mit Krachen öffnen sich die eh'rnen Thüren Zu Odins hoher Götterburg; Und Schiffe sieht man schwanken; Waffendröhnen Und Kriegerruf, vom Sturme halb gedämpft, Hallt auf dem Meer, wo mit den Wüstensöhnen Des Nordmanns Heere lang gekämpft.