2. Wie öd' und ausgestorben alles! Und dennoch tönt aus jedem Gang Ein Flüstern mir, ein leises Regen, Das mich mit Schauer füllt, entgegen; Ein Echo gleitet matten Schalles Geheimnisvoll die Wand entlang. Oft flieht mein Schlaf in nächt'gen Stunden, Wenn im Kamin das Heimchen zirpt; Die Wanduhr, die seit Jahren stumme, Beginnt von neuem ihr Gesumme, Als ob sie zählte die Sekunden Am Bett des Kranken, eh' er stirbt. Dann rauscht es in den Vorhangfalten; Auf allen Treppen wird es laut; Ich höre Rufe, wehgebrochen, Und an den Thüren schallt ein Pochen, Ein Schimmer gleitet durch die Spalten, Vor welchem meiner Seele graut. Bewegen seh' ich sich die Klinken Von Händedrücken, mir bekannt; Ich öffne, und im matten Lichte Schaun mit gebleichtem Angesichte Mich Schattenbilder an und winken Zurück mir mit der weißen Hand. Hinweg! hinweg! Von allen Seiten Starrt Schrecken hier auf mich herab! In diesem Haus erstarb das Leben; Doch irrend noch zur Nachtzeit schweben Die Geister der vergangnen Zeiten Um meiner Jugendfreuden Grab.