Der kleine Franz Gestern noch im muntern Spiel Mit den Seifenblasen Sprang er viel und lachte viel Auf dem grünen Rasen; Abends drauf von meinen Knien Späht' er nach den Sternen; Jeden, der am Himmel schien, Wollt' er kennen lernen. »Gute Nacht nun! Morgen dann Mir erzählst du weiter!« Und er lächelte mich an, Hüpfte fort so heiter; Gestern noch so frisch im Glanz Seiner sieben Jahre, Liegt er heut, der kleine Franz, Auf der Totenbahre. Zarter Knabe, der du bang Sonst im Finstern zagtest, Sprich, wie du den großen Gang Durch das Dunkel wagtest? Wagtest, in den Schlund, davor Alle zitternd stehen, Durch das schwarzverhängte Thor So allein zu gehen? Seit dem letzten Sonnenstrahl O wie weit die Reise! Weiter, weiter tausendmal, Als vom Kind zum Greise! Jüngst erst auf der Mutter Schoß, Ihr am Busen lagst du, Nun die Größten riesengroß Plötzlich überragst du. Und mit allem, was ich kann, Was ich bin und habe, Nichts vermag ich dir fortan Mehr zu lehren, Knabe; Weiser du als Sokrates, Ich an Geist erblindet, Alles, alles weißt du es, Was wir nie ergründet. Lächelnd blickst auf uns du nun, Denen du entrissen; Kindisch dünkt dich unser Thun, Unser Sein und Wissen. Seit du über mich so hoch Bist erhöht, o Kleiner, Nur mit heil'gem Schauer noch Denken kann ich deiner.