Herbsttag Schöner Tag nach vielen trüben, Hat in unser Nebelland Dich die Sonnenheimat drüben, Dich der Orient gesandt? Leisen Hauches scheucht ein reiner Oft das schwere Wolkengrau, Und mein Odem steigt wie deiner Leicht ins klare Himmelsblau. Und in deine Pracht versunken Mit Gebirg und Meer und Thal Schwelgt die Seele mir, wie trunken, In des Lichtes goldnem Strahl. So an Syriens Felsgestaden, So am Archipelagus, Auf den sonnigen Cykladen Grüßte mich dein Feuerkuß, Als das Licht, das gottentstammte, Das von Asiens Bergen kam, Früh in meine Träume flammte Und die Sorge von mir nahm. Goldner Tag! Aus deinem Schoße Hab' ich taumelnd, sinnverwirrt, Also glaub' ich, in die große Weite Weltnacht mich verirrt. Der des Lebens Erstgeborne Du geweiht zu höhrer Lust, Nimm dein Kind denn, das verlorne, Nimm's zurück an deine Brust!