An die Franzosen Ihr zürnt, daß wir, mit Raubkrieg überzogen, Euch blutend wieder heimgesandt, Und deutsche Gaun, um die ihr uns betrogen, Entrissen eurer Frevelhand? Für viele Missethat war das die Sühne, Und mit mehr Recht habt ihr gebüßt, Als jener Fürst, den auf der Henkerbühne Für fremde Schuld ihr sterben ließt. Nicht an die Ströme Bluts, aus deutschen Adern Geschlagen vom Franzosenschwert, Mehr dächten wir fortan, noch altes Hadern, Wenn ihr nicht die Verstockten wär't. Vereint nun sollten wir den Feind bekriegen Den argen Sohn der Finsternis, Dem eurer Besten einer von den Zügen Die Lügenmaske lachend riß. Doch ihr, berauscht vom Trank des Taumelweines, Der euch so oft den Sinn bethört, Schreit Rache, weil wir euch beim Raub des Rheines, Dem langgebrüteten, gestört. Wohl, wählt, verbündet mit dem Vatikane, Der Menschheit tausendjähr'gem Fluch, Die Fledermaus zum Sinnbild eurer Fahne Anstatt des Adlers, den sie trug! Laßt Priester sie mit Segenssprüchen weihen, Und – edles Bündnis! – Afrika Die Tiger seiner Wüsten nach uns speien – Wir stehen kampfgerüstet da; Und durch das Rasseln der Kanonenräder Euch rufen wir ins taube Ohr: Gezählt die Teuren hat der Unsern jeder, Die durch eu'r Mordschwert er verlor. Paläste sind in Deutschand nicht noch Hütten, Wo nicht die Trauer hauptverhüllt Umsonst nach einer Stimme lauscht, nach Tritten, Die sonst sie frohen Klangs erfüllt. Und, soll nochmals des Krieges Flamme lodern, Ein furchtbar Würgen wird es sein; All die Erschlagnen, die in Frankreich modern, Sie kämpfen mit in unsern Reihn! Ja, einen Toten hat ein jeder drunten, Des Geist zum Rachewerk ihn stählt Und hell das Feuer sprühn läßt von den Lunten Und sorgt, daß nicht die Kugel fehlt. So wißt, eh ihr beginnt das Unerhörte Und neu mit Blut die Erde netzt: Es ist der eigne Untergang, Bethörte, Den auf den einen Wurf ihr setzt! Denn enden wird der Kampf erst, ob Millionen Von Leben auch das Schlachtschwert frißt, Wenn ausgetilgt im Buche der Nationen Der Name der Franzosen ist.