An die Hausgeister Wieder in dem alten Gleise Rollt das Rad der Tage nun; Von des Lebens irrer Reise Kehr' ich, um in euerm Kreise Froh und glücklich auszuruhn. Meines Vaterhauses Laren, Mich vor Irrsal zu bewahren, Hütet mich bei Tag und Nacht, Wie ihr, euern Reigen schlingend, Süße Lieder leise singend, Meine Wiege schon bewacht! Nun aufs neu mit Glockenklange Weckt mich, wenn der Morgen graut! Bei der Schwalbe Frühgesange, Die sich an dem Bogengange Heimatlich ihr Nest gebaut, Sei ich in der Dämmerfrische An dem trauten Arbeitstische Von der Bücherwelt umringt, Während ihr mit lust'gem Klettern Aus den Schränken, von den Brettern Mir die lieben Bände bringt! Gern dann lausch' ich euren Spielen, Wenn – als ob vom Wind bewegt Leichte Blätter niederfielen – Auf den Treppen, auf den Dielen Trippelnd sich eu'r Fußtritt regt; Wenn ihr klingelt an den Schellen, Lachend, wie das lust'ge Gellen Auf dem Flur ein Echo weckt, Oder, mit den Händchen klappend, Durch das Morgendämmer tappend, Euch mit unsern Gnomen neckt. Oder nachts mit den Geschwistern Und den Freunden am Kamin Hör' ich in der Flamme Knistern Eure Stimmen leise flüstern; Aennchen sitzt auf meinen Knien Und erzählt uns schöne Märchen, Sei es vom verliebten Klärchen, Wie es sich im Wald verlief, Oder von der Dornenhecke, Wo im sicheren Versteckte Röschen hundert Jahre schlief. Spielend mit den blonden Locken, Küss' ich das geliebte Kind; Bertha sitzt indes am Rocken, Und das Spinnrad ohne Stocken Schnurrt im Kreise pfeilgeschwind; Von des Herbstes Blättertreiben Klirren oft die Fensterscheiben, Draußen rauscht der Eichenbaum, Und, zu meinen Füßen liegend, Bellt, sich fester an mich schmiegend, Oft das Windspiel auf im Traum. Aber von den Glockentürmen Mahnt zum Schlaf der zwölfte Schlag; Euch; ihr Laren, uns von Stürmen Und vor Flammennot zu schirmen, Euch befehl' ich dieses Dach! Wacht an unser aller Bette, Und auf jede Lagerstätte Gießt der Träume goldne Flut, Bis im Schlaf ein Lächeln sage, Wie das Herz vor Freude schlage, Das an dem der Heimat ruht!