30. Während mit den Sternenaugen Ueber uns der Himmel wacht, Oeffne deinen duft'gen Kelch mir, Heil'ge Wunderblume, Nacht! Wonne, der zerstreuten Seele, Die der Tag verwirrt, zu groß, Himmlisches Entzücken strömt mir Tief aus deinem Blätterschoß. Von dem Duft, der unergründlich Aus dem Weltenabgrund quillt, Mehr, o mehr noch laß mich schlürfen, Bis der Durst mir ganz gestillt! Wenn das Morgenlicht in feur'gen Funken auf die Erde stäubt, Saugend noch an deinem Kelche Häng' ich selig, süßbetäubt.