Sei mir gegrüßt! Sei mir gegrüßt, des Jahres liebstes Kind, Du erstgebornes, dem es in die Wiege Die Gaben alle legt, die lieblich sind! Noch halb entschlummert liegst du da, und lind Umspielt im Traum ein Lächeln deine Züge. Erwache, Frühling! Himmel, Flur und Hain Und meine Seele harren dein. Gieß aus der Strahlen goldne Lebensflut, Daß Glanz und Duft die kahlen Felder tränke, Und der Jasminstrauch, der erstorben ruht, Auf Nester, voll von junger Vögelbrut, Die blütenschweren Zweige niedersenke, Und wieder hin durch frisches Grün des Mai Die Bäche ziehn, vom Eise frei. Für alle hast du Spenden, reich und bunt, Die Alpenrose für die Bergesfirne, Die Lilie für den öden Meeresgrund, Und heißre Küsse für des Mädchens Mund, Und grüne Kränze für des Sängers Stirne; Der Luft, dem Himmel bringst du tiefres Blau, Den Zweigen lang entbehrten Tau. Und mir? Starr liegt mein Herz, wie die Natur! O bring von den erstorbenen Gefühlen, Die einst es labten, wie der Tau die Flur, Nur eines ihm zurück, ach, eines nur, Den Frost des Winters leis' hinwegzuspülen! Und wär' es auch der Jugend Gram allein, Auch er soll mir gesegnet sein.