Morgentraum Wenn müde von nächtlichem Wachen Die Wimper mir sinkt beim Morgenrot, So freundlich in deinem Nachen Wiegst du mich, Schlummer, holder Pilot! Empor aus der Tiefe leise Wallt es zum Ohr mir wie Feengesang, Und um mich tönende Kreise Schlagen die Wellen bei jedem Klang. Mit Duft von Blüten beladen, Die nicht von dieser Erde sind, Her weht von fernen Gestaden Mir um die Stirn ein säuselnder Wind. Und vor mir die Sonnenpalme, Die aus den Wogen auf Felsen ragt, Grüßt rauschend im Morgenpsalme Das Licht, wie es höher und höher tagt. Hinein! In das himmlische Feuer Führe hinein mich, trauter Pilot, Und erzittert die Hand dir am Steuer, So lenk es dein Zwillingsbruder, der Tod!