Lebenswonnen Auf hohen Bergesgipfeln stehn, Einen geliebten Freund umschlingen, Hinauf zu den Wolken jubeln und singen Und hinab zu den Thälern und Seen; Einander im seligen Taumel schwören, Sich in Leben und Tod zu gehören, Große Thaten dereinst zu vollbringen Oder im Ringen unterzugehn; Im leichten sturmgeschaukelten Boot Ueber das Meer dahingetrieben, Mit der einen, die wir lieben, Ruhen beim flammenden Abendrot; Lippen und Herz aneinander pressen Und, der Erd' und des Lebens vergessen, Durch der Wellen Schäumen und Stieben Entgegenjauchzen dem leuchtenden Tod; Nachts sich unter dem Sternenzelt In dem wogenden Lichtglanz sonnen, Der aus dem unergründlichen Bronnen Der Ewigkeit niederschauert und -fällt, Bis die Seele im trunknen Gesichte Eins sich fühlt mit dem ewigen Lichte – O wie schwindet nach solchen Wonnen Alle Freude und Größe der Welt!