8. Die Nacht ist schaurig und finster, Der Friedhof mit weißen Flocken bestreut; Hernieder vom alten Münster Im Winde wallt der Glocken Geläut. Sie alle, die oft mir erklungen, Wie tönen mir ihre Stimmen vertraut! Die hat mich in Schlaf gesungen, Und die mich geweckt mit dem ersten Laut. Und unter den steinernen Platten Quillt es hervor wie Leichenduft; Geschwundener Stunden Schatten Entschweben bei den Klängen der Gruft. Errötend, dann neu sich entfärbend, Von sel'ger Zeit mir flüstern sie; Um ihre Lippen hallt sterbend Verschollener Lieder Melodie. Von weißen Rosen umwunden Sind ihre Stirnen; sie reißen sie ab Und zeigen mir blutende Wunden – Ich sinke bebend hin auf ein Grab. Hernieder durch stäubende Flocken Bricht matt des Mondes Glanz, Und fort beim Schalle der Glocken Wallt mir zu Häupten der Geistertanz.