Die Ahnenbilder Aus dem altergrauen Rahmen Blickt ihr fremd auf mich herab, Und ins Aug' euch mit Vertrauen Wie ein Sohn nicht kann ich schauen; Nichts mit euch ja als den Namen Teil' ich und dereinst das Grab. Still am väterlichen Herde, An die Scholle festgebannt, Lebtet ihr im Kreis, dem engen, Kanntet nicht das wilde Drängen, Das mich über diese Erde Ruhlos trieb von Land zu Land; Nicht der Nächte bleiche Qualen, Wenn der Geist in Fieberhast Sucht ein Traumbild zu erreichen, Doch es weichen sieht und weichen, Bis es in des Morgens Strahlen Wie ein Meteor erblaßt. Ob des Enkels Thun und Trachten Schütteln seh' ich euch das Haupt; Früh schon hat es ihn inmitten Der Verwandten nicht gelitten; Nicht gedacht, so wie sie dachten, Hat er, noch wie sie geglaubt. Wert der Mühn schien ihm nur eines – Durch ein Werk, von ihm vollbracht, In der Menschen Angedenken Seinen Namen einzusenken, Daß er fernhin lichten Scheines Strahle durch der Zeiten Nacht. Alpengipfel, nie erstiegen, Lockten ihn zu sich empor; Doch, kaum daß er sie erklommen, Höher, morgenlichtumglommen, Sah er andre Firnen liegen, Und ein Abgrund war davor. Aus des Abends fernsten Meeren, Von des Ostens Purpursaum, Dacht' er heim den Schatz zu bringen; Doch vergebens war sein Ringen, Und, im Auge heiße Zähren, Sagt er sich: Es war ein Traum. Bald den Särgen seiner Väter Wird nun seiner eingereiht, Und, wie in der Jahre Rollen Eure Namen längst verschollen, Nur um ein'ge Tage später Deckt auch ihn Vergessenheit.