Johannisnacht Der sel'ge Abend, als inmitten Bekränzter Nachen wir im Kahn Hin an Sevillas Gärten glitten Auf sanft bewegter Wellen Bahn! Hell leuchteten die Ufer alle Von der Johannisfeuer Glanz, Es schwang beim Kastagnettenschalle Die Menge sich im muntern Tanz. Auf stiegen flatternde Raketen, Rückstrahlend in des Stromes Flut, Und schossen durch den sternbesäten Lichthimmel hin mit dunkler Glut. Doch süßer war's, als fern dem Feste Ans Ufer uns die Barke trug, Und über uns der grünen Aeste Geheime Nacht zusammenschlug. Erst dort, wo dämmernd aus den Zweigen Der Schimmer der Limonen quoll, Erschloß in Dunkel und in Schweigen Sich unsre Wonne ganz und voll. O, daß es oft noch so uns nachte! Doch jetzt auch laß uns dankbar sein Und, weil er uns so treu bewachte, Dem Täufer eine Kerze weihn.