In der Krankheit Nicht kann ich schaun den lieblichen April, Wie reinre Luft sich um die Erde breitet Und übers Antlitz schon ein Traum ihr gleitet Des Frühlings, der erwachen will. Der du dich leuchtend ob der Erde wiegst Und hoch und höher dort den Himmel rötest, O Morgen, daß du mir die Schwingen bötest Und mich empor vom Lager trügst! Dann hört' ich, wie mit lautem Wogenschlag Das Meer an allen Ufern rauscht' und riefe Und aus den Buchten, aus des Abgrunds Tiefe Entgegenjubelte dem Tag. Einmal noch säh' ich über Thälergrün Der Berge Häupter rosig sich verklären Und hochauf von der Gletscher Eisaltären Die Morgenopferfeuer glühn. Vergebens! Tausendfach, indes das Licht Du trägst von Weltgestad' zu Weltgestade, Sinkt ja das Leben hin auf deinem Pfade – Was macht's, ob meins zusammenbricht? Oft noch, wie deine hohe Bahn du ziehst, Wirst du die Länder und die Meere wecken, Doch mich nicht, wenn mich dunkle Schollen decken Und über mir der Rasen sprießt.