Am Grabe Conradins Du Staufe, dem zum Throne Ein Blutgerüst verliehn, Der statt der Kaiserkrone Den Kranz von Rosmarin, Statt Hermelin und Seide Ein Leichentuch geerbt Und es zum Purpurkleide Mit eignem Blut gefärbt; Der nun am wälschen Strande, Wo fremd die Woge schäumt, In fremder Männer Lande Den Lebensschlaf verträumt: Mich grüßt von deinem Steine Der Heimatklang so traut, Wie dich in deinem Schreine Vielleicht mein deutscher Laut. Nimm freundlich hin die Gaben, Die dir die Liebe streut, Die Grüße, die dein Schwaben Durch meine Hand dir beut; Zwei grüne Eichenreiser, Am Staufenschloß gepflückt, Wie sie, du junger Kaiser, Dir oft das Haupt geschmückt, Wenn über Alp' und Kuppe, Vom Waldesgrün umwogt, In froher Jägertruppe Ihr aus zum Birschen zogt. O schlügen tief und tiefer Sie Wurzeln in dem Stein, So wie auf kahlem Schiefer Die Tannen stolz gedeihn, Und streuten sie als Bäume, Von frischem Grün umlaubt, Dir liebe alte Träume Ums früh gesunkne Haupt! Dann statt des dumpfen Ave, Das durch die Wölbung hallt, Umspielte dich im Schlafe Ein Ton, der süßer schallt; Ein Ton aus besserm Dome, Aus deutschem Eichenhain, Ein Gruß vom Donaustrome Und vom geliebten Rhein, Und säuselnd stiege nieder Aus grünem Laub der Klang, So süß wie Uhlands Lieder Und Walthers Minnesang.