Historia: Des königs son mit den teufeln Astipulus tut schreiben das, wie in Schweden ein könig sas, welcher Haldanus war genent, der hielt weislich sein regiment, war auch ein streitbar helde kün, der het ein gmahel überschün, mit der er lang kein erben het, des sich der köng betrüben tet; iedoch entlich sie schwanger war und im ein schönen sun gebar. des wart der künig hoch erfreut und darzu mit im lant und leut und ließen freudenfeuer brennen, darbei die groß freud zu erkennen; iedoch wurt dem künig zerstört sein freud zum teil, dieweil er hört von den weisen, die am gestirn heten erforscht durch speculirn: wo dises jungen augen ganz ansehen würdn der sonnen glanz in zwelf jaren, so würt das kint an beiden augen werden blint. den künig das betrübet hat, iedoch funt entlich einen rat von den weisen, das er im hieß: in ein holen berg machen ließ ein wonung, darin man mit fug den jungen künig auferzug. in dem berg an der dunkel fein, mit brinnenden kerzen allein, do das kint aufwuchs und zunam. da es nun zu acht jaren kam, fieng der knab zu studieren an, het bei im nur zwen alte man, die lerten es schreiben und lesen in aller still, on als hofwesen; da war kein rennen noch turnieren, kein tanzen oder banketieren, kein weidwerk oder seitenspil. da sach der jung und hört nicht vil denn sein zwen alte weise herren, die fraget der jung oft: von ferren ist sonst kein mensch, denn ich und ir, wie sint denn nur herkommen wir? sint wir aus den felsen entsprungen? da hörtens wunder von dem jungen, von seinen wunderspehen sinnen; doch musten sie in halten innen, und im mit fleiß in oren lagen, nichts von auswendig ding zu sagen, biß sein zeit gar verschinen war; und da vergieng das zwelfte jar, da ließ der küng holen eilenz sein sun mit freud und reverenz, mit großem pracht, pfeifen und fleten, mit harpfen, posaun und trometen aus dem berge hinein die stat Kopenhagen, da er hof hat; auf seinem küniglichen sal ließ er in schauen überal all seine schetz, silber und golt, all sein kleinot, was er het holt. der knab stunt drob verwundert gar, west nicht, was diß noch jenes war, weil er der ding vor nie het gsehen. der vatter fürt in in der nehen hinab in sein schönen rosstal, drin stunden schöne ros zumal, und füret in hinauf darnach in dem schloß in alle gemach. die warn gezieret also milt mit tefelwerk, manch schönem bilt; und nachdem füret er in immer in das köstliche frauenzimmer, darin manch schöne junkfrau saß, wol geschmücket über all maß. der sun wart zu dem vatter jehen: was sint, das wir hie vor uns sehen? zeigt auf die junkfrauen mit fleiß. da antwort der künig schwanksweis: mein sun, dises die teufel sent, dardurch die ganz welt wirt geblent. fürt in darnach in sein zeughaus vol büchsen, harnisch überaus, darmit zu bschützen lant und stet, die korenböden und vorret. und als er im nun umb und umb het angezeigt all sein reichtum, tet in darnach der vatter fragen: mein lieber sun, tu mir ansagen, was hat am besten gfallen dir in allen schetzen, das sag mir. der sun gar schnelle antwort gab: herr vattr, in dein schetzen durchab so haben mir in disen allen die teufel am besten gefallen. da lachet alles hofgesint. Der beschluß Aus der geschicht sich klar erfint und wirt ermerket klar und pur die große sterk in der natur, welche mit gwalt durchdringet stark vernunft, herz, sin, gebein und mark weil das götliche majestat menschlichem gschlecht einpflanzet hat von wegen menschlicher geberung, die dardurch hat ein stete werung, mit einem so gwaltigen trieb, das man tregt zu dem weibsbilt lieb, das menschlich gschlecht sich mer und wachs biß zu ent der welt, spricht Hans Sachs. Anno salutis 1562., am 6. tage Maij.