Die 30 kaufleut Im rosenton Hans Sachsen. 6. octob. 1547. 1. Eins tages furen auf dem mere auf Rodis dreißig kaufleut here, fünfzehen waren cristen und fünfzehen türkischer bluthunt; an die kam ein groß ungewitter von sturmewinden herb und bitter; Das mer wurt wüten ungestume mit hohen wellen, um und ume schlugen an das schif grausamlich, das fur iez auf, dan unter sich; all hilf und wer war gar vergebens, sie all verwogen sich des lebens. In der galeen der patron war ein sinreich vernünftig mon sprach: »wan ir folget meinen sinnen, wolt wir wol halb dem tod entrinnen, wan man euch abzelt, klein und groß, wer der zehent wer nach dem loß, das man in hinauswerf on gremen, bis ir fünfzehen hinaus kemen. 2. Die andern fünfzehen ich eben darvon wolt bringen mit dem leben.« des fürschlags gingen sie all ein, ieder hofft, in der zal zu sein, die das loß vom tot würt quitiren. der patron tets übersummiren, Setzt erstlich zwei cristen mit witzen und hieß ein Türken zu in sitzen darnach setzt er drei cristen hin, fünf Türken setzet er zu in zwei cristen setzt er darnach wider und setzt zwei Türken zu in nider; Vier cristen setzt er an die schar und einen Türken zu in dar, zu dem so setzt er einen cristen und darnach drei Türken mit listen ein cristen setzt er unter fach und zwen Türken setzt er darnach; zwen cristen setzet er behende und einen Türken an das ende. 3. Als er sie nun het all gestellet im kreiß und auch das loß gefellet, zelt er hinab vom ersten an, und welcher war der zehent man, den hub er auf on alle were und stürzt in in das wütent mere, Bis das ir in dem mer ertranken fünfzehen, nach dem loß versanken darvon das schif war leicht zuhant. darmit erreichten sie das lant, in der Rodiser porten furen und also frei errettet wuren. Das loß so künstlich war bereit, das den cristen geschach kein leit; das loß traf die türkischen hunde, all fünfzehen gingens zu grunde, wie man das mit der kreiden mag verzeichnen: die cristen, ich sag, mit kreuzen, die Türken mit ringen und auszelen nach meinem singen.