Die mördersgruben zu Rom In der froschweis Frauenlobs. 27. april 1553. 1. Vor alters war in Rom der stat ein große pfistrei, darin hat man brot bachen frü unde spat für die ganzen gemeine. Necher dem bachhaus war ein mül, trieb ein arm von der Tiber kül, mit vil gengen, die tiefen hül sun noch mon nie bescheine. Das wert vil jar aufrichtig zwar gemeinem nutz zu steuer; entlich kam dar ein mülner, war ein mörder ungeheuer; der ließ tafernen machen um gemeltes bachhaus umundum, darein gemeine weiber num. hört wunder abenteuer! 2. Wer zu den metzen kam hinein, wan der beladen wur mit wein, fürtens den in ein kemerlein, da wart gerüst ein fallen, Dardurch fiel er nab mit betrug int mül, da in das gsind erschlug, geld und kleider man im abzug, also ging es in allen, Wer drein tet gan. also manch man ward in der stat verloren. das bachhaus schon, das ist darvon ein mördersgruben woren. und das weret so lang zu Rom, bis Theodosius mit nom, der groß keiser, auch dahin kom mit seim her auserkoren. 3. Seiner diener einer mit graus ward auch gesprengt durch das bachhaus, doch schlug er sich von in heraus, zeigt das dem keiser ane. Der nam ein dis bachhaus zuhant, vil toter körper darin fant, mit feuer es zu grunt verbrant fing darin weib und mane. Becken, mülknecht er all radbrecht und die huren ertrenket. Sokrates, secht! durch strenges recht diser geschicht gedenket. hie merk die weltlich obrikeit, was sie zu gmeinem nutz bereit kumt in ein misbrauch mit der zeit durch eigennutz gekrenket.