Vorgefühl Mit ahnungsvollem Lauschen, Das gern an Zeichen glaubt, Hör' ich jetzt leise rauschen, O Glück, dich um mein Haupt. Als Lohn für muth'ges Hoffen, Kommst spät du – nicht zu spät; Noch ist die Brust dir offen, Die lang umsonst gefleht. Gezwungen, zu entsagen, Hab' ich gedarbt, entbehrt, Und hab' in kräft'gen Tagen Vom eig'nen Mark gezehrt. Doch Manches ist geblieben, Und Manches spät gereift: Ein Herz noch, um zu lieben, Ein Geist, der dich begreift. So lohne jetzt mein Hoffen, Wenn spät auch – nicht zu spät: Noch ist die Brust dir offen, Die lang umsonst gefleht!