Rhapsodien Sonnenwende der Liebe Ich habe geliebt Wie Dichter lieben, Und ob ich auch hohes Glück genossen – Mehr noch hab' ich gelitten. Jetzt, da mein Herz steht In der Sonnenwende der Liebe, Erfaßt mich seltsame Wehmuth. Empfänglich noch für der Schönheit Zauber, Und mit geschärftem Aug' Erspähend den feinsten Reiz, Spür' ich auch noch Unverbraucht Des Jünglings Gluth In ernst und kraftvoll gereifter Mannesseele. Aber zugleich schon Fühl' ich mich angeweht Von leisen, mahnungsvollen Schauern Nahenden Alters, Und jener trostlosen Zeit, Wo Eros oft noch Den schärfsten seiner Pfeile versendet, Während abgewandt steht Die göttliche Mutter.