Die Post-Elevin Am öden Schalter sitzest du Bei grellem Lampenscheine; Die Federn liegen rings in Ruh' – Nur emsig schreibt die deine. Und wie ich trete jetzt heran, Hebst du die Stirn, die bleiche, Und fast erschrocken nimmst du dann Den Brief, den ich dir reiche. Und rasch umglüht dein Angesicht Ein fliegendes Erröthen – Doch ist es deines Amtes Pflicht, Solch' holde Schaam zu tödten. Dennoch, wie du den Schein mir schreibst, Seh' ich die Finger beben, Und ob du abgewandt mir bleibst, Die zarte Brust sich heben. Nein, jenen Schwestern gleichst du nicht, Die mit verschnitt'nen Haaren Und Brillen vor dem Angesicht Sich zum Erwerben schaaren. Du fühlst, ich ahn' es, tief den Bruch, Der sich im Weib vollzogen, Und siehst dich mit dem Contobuch Um's beste Theil betrogen. In dieser harten Tage Lauf Gilt Nutzen nur und Nützen – Dir geh' ein and'rer Himmel auf Und möge dich beschützen!