An eine liebende Schwester Jüngst wollte rasch dein Aug' sich feuchten – Es wußte Niemand wohl den Grund: Man sah nur still die Thräne leuchten Und leise zucken deinen Mund. Das aber fühlt' ich: eig'ner Leiden Warst du nicht bange dir bewußt; Du lerntest ja dich stets bescheiden, Weil du für And're zittern mußt. In deiner Mitgebor'nen Kreise Fällt jedes Weh' auf dich zurück; Du nimmst es hin in deiner Weise, Du nimmst es hin, als wär's ein Glück. Nur wenn du des Vergang'nen Schwere – Und was noch kommen kann, erwägst: Verräth in deinem Aug' die Zähre, Wie groß die Last ist, die du trägst.