[Scheint der Mond - ich weiss es nimmer] Scheint der Mond – ich weiss es nimmer – Scheint die Sonne deiner Wangen? Ach, wie lang wird meine Seele Noch im Trennungsfeuer bangen? Trennung ist's – ein Jeder weiss es – Die stets neuen Tod mir bringet: Nimmer birgt sich Liebesfeuer, Das bis in die Seele dringet. Ich misskannte deiner Liebe Sel'gen Tag, im wilden Muthe: Nun brennt Nachts mein Eingeweide, Und es schwimmt mein Herz im Blute. Seiner Brauen Pfeile gleichen Löwen, die auf Herzen jagen, Wenn die hellen Schelmenaugen Er erwachend aufgeschlagen. Aus der Erde weitem Raume Formt ein China sich von Düften, Ward die Locke seines Haares Sanft gekämmt von Morgenlüften. Sehnsucht nach der Leïla Wange Ist's, was einzig mir geblieben, Und durch Wälder hat der Wahnsinn, Gleich Mĕdschnūn, mich fortgetrieben. Mĕwlānā muss nun für immer Deinen Onixmund entbehren, Und aus seinen Augen stürzen Perlen- und Rubinenzähren.