[Ja, ich schwör's bei deiner Seele] Ja, ich schwör's bei deiner Seele – Und es ist ein grosser Schwur – Ohne dich liegt meine Seele Stets in grossen Banden nur. Wenn auch Chiser, hochbeglücket, Einst den Quell des Lebens fand, Zieht doch immer grosse Sehnsucht Ihn an deiner Lippen Rand. Vieles hab' ich noch zu sprechen Ueber dich und nur mit dir; Doch ich schweige: es ist Schweigen Eine grosse Lehre mir. Wen die Furcht dir zu missfallen Tiefes Schweigen hat gelehrt, Wird von mir als grosser Weiser Hochgeachtet und verehrt. Wer um dich der Tugend Pfade Frevelnd zu verlassen scheint, Bleibt in meinen Augen immer Nur ein grosser Tugendfreund. Vor dein Antlitz fall' ich nieder, Einem leeren Schatten gleich; Doch kein Fall, ein grosser Flug ist's In der Seligkeit Bereich. Als ein mächtiges Geschenke Ward dir Bagdad zuerkannt, Und als grosser Zuckerballen Prangt für dich ganz Samarkand . Diess Geschenk und dieser Zucker Reizen meine Lüsternheit, Und doch kennt man allenthalben Meine grosse Mässigkeit. Von Verwandten und von Freunden Trennt mich grausam deine Hand: Denn das Band, das dir mich einet, Ist fürwahr ein grosses Band! Schweige, wie die Liebe schweiget, Du der Liebe holdes Kind! Wenn gleich alle deine Worte Söhne grossen Stammes sind. Hin zum Bügel von Tebrisens Sonne flücht' ich immerdar: Denn der gold'nen Sonne Sattel Ist ein grosser Gau fürwahr!