7. O wende dich an das, mein liebendes Gedicht, Im Menschen, was vereint, an das, was trennet, nicht! An das nicht, was nur trennt und ew'ge Trennung stiftet, Der beiden Welten Heil mit heiligem Gift vergiftet; Was als das einzige Heil für hier des Staates Norm Aufstellen und für dort will eines Glaubens Form; Daß vor dem heiligen unheiligen Kriege Frieden Und Glück zu finden sei nicht droben noch hienieden. Von dieses Fiebers Frost, von dieses Fiebers Glut Erstarrt der Menschheit Herz, versiegt ihr Lebensblut. In diesen Todesfrost blas' einen warmen Hauch, Und einen klärenden in diesen dumpfen Rauch! Das reine Menschliche im Menschen wend' hervor, Der ewigen Sonne zu den Liebesfrühlingsflor! Daß sich die Menschheit einst fühl' eins, wie einst sie war, Und wie sie noch sich fühlt in jedem jungen Paar. Dies liebende Gefühl, aufs Leben ausgedehnt Und auf die Welt erstreckt, ist, was der Geist ersehnt. Hinweg, was zwängt und engt! Herbei, was Bande sprengt, Und nur mit Liebesband Geist und Natur umfängt!