8. Woher ich kam, wohin ich gehe, weiß ich nicht; Doch dies: von Gott zu Gott! ist meine Zuversicht. Warum ich jetzo bin und andre sonst gewesen; Warum mir dieser Platz, kein andrer, ist erlesen? Ich blühe wie die Blum' und wachse wie der Baum In meiner Jahreszeit, in meinem Gartenraum. Im großen Garten ist kein abgelegnes Beet, Das nicht zu seiner Zeit von Lenzluft ist durchweht. Kein abgelegnes Beet, das nicht erblüht in Wonne An seines Gärtners Blick, sein Blick ist Mond und Sonne. Ich fühle Sommerlust und fühle Winterschauer, Und einen Schauder, daß ich bin von kurzer Dauer, Doch eine Ahnung, daß ich ewig bin vom Stamme, Und daß nicht sich verzehrt, die mich verzehrt, die Flamme. Es ist ein nied'rer Trieb in mir und höh'res Streben, Dem soll ich folgen und mich jenem nicht ergeben. Zur reinsten Blüte will ich meine Lust entfalten, Und meine Schmerzen selbst zu Wonnen umgestalten. Ich steh' in Gottes Hand und ruh' in Gottes Schoß; Vor ihm fühl' ich mich klein, in ihm fühl ich mich groß.