2. Der Frühling kocht sich aus des Winters Reifen Den Tau, den seine Kinder sollen trinken; Er stimmt zum Morgenlied die muntern Zinken Und schmückt sein grünes Haus mit Blütenschleifen. Wohlauf, mein Herz, laß deine Blicke schweifen Nach Blumen, die auf allen Fluren winken! Landmädchen sind's, zur Rechten und zur Linken Stehn sie geputzt; nach welcher willst du greifen? Ach weh! statt zu ergreifen, selbst ergriffen Bist du von einer jungen wilden Hecke, Die scheint, sie wolle künftig Rosen tragen. Jetzt trägt sie Dorne nur für dich geschliffen. Ach, armes Herz, mir ahnt, es wird die kecke Dir bitter dieses Sommers Lust zernagen.