14. Tausch Des verstorb'nen Töchterchens Bild in meinem Zimmer, Frische Blumen aus dem Wald Holend, schmück' ich's immer. Heute trat mir, als ich kam Heim mit meinem Segen, An der Thür mein lebendes Töchterchen entgegen: »Gib die Blumen, Vater, mir!« Sollt' ich sie nicht geben? Blumen schmücken schön den Tod, Schöner noch das Leben. Seh' ich doch das Töchterchen Selbst, das ich verloren, Schöner nur im lebenden Wieder mir geboren! Nicht das Bild im Zimmer wird Minder freundlich lachen; Mindern Vorwurf wird mir auch Mein Gewissen machen, Als in wilder Jugendzeit, Da nach einer Toten Ich um eine Lebende Warb mit solchen Boten. Blumen streuen wollt' ich zur Stunde der Gespenster Auf ein Grab und streute sie Vor ein Kammerfenster.