5. Bei Gott, ich muß mich zum Empfang »Des alten Helden schicken, Den ich verfolgt hab' oft und lang Von hier mit meinen Blicken. Ich hab' gesehn in mancher Schlacht Wohl seine Blitzesschnelle, Und jetzund, eh' ich es gedacht, Ist er auch hier zur Stelle. Weit drüben, dacht' ich, sei er noch, Dazwischen weite Klüfte, Er aber ist hin drüber hoch Gesprungen durch die Lüfte. Als ob im Dampf er vor sich hab' Den Graben einer Schanze, Ist er gesprungen übers Grab Und ist schon nah' im Glanze.« Im Himmel sprach's der alte Fritz Und hob des Blüchers wegen Sich von dem hohen Heldensitz Und gieng ihm stracks entgegen. Der Blücher kam ihm doch zuvor, Eintrat er gleich dem Blitze, Und senkte, schreitend durch das Thor, Vor ihm des Degens Spitze. Vorbei schritt er dem alten Fritz Und trat, ohn' umzuschauen, Hin, wo er sah auf ihrem Sitz Die Königin der Frauen. Da bracht' er seinen ersten Gruß Der preußischen Luise, Und beugte vor ihr seinen Fuß, Daß er ihr Ehr' erwiese. Worauf er den Bericht ihr gab Von Grüßen, die ihr Gatte, Sein König, für sie übers Grab Ihm anbefohlen hatte. Sie dankt' ihm mit Holdseligkeit; Und so, nach abgethanen Geschäften, trat er dienstbereit Zu seines Königs Ahnen.