Täglicher Schulgesang Der lernenden Jugend Zu Gott, dem heiligen Geiste, üm Seine gnädige Unterweisung. 1. O süsser Trost von oben, O Heilig guhter Geist, Du bist es, den wir loben Und bitten allermeist, Daß Er uns lehr' erkennen, Was uns von Gott kan trennen, Was Schand' und Laster heist. 2. Es ist, Herr, unser trachten Sehr böse von Natur, So das wir das verachten, Was dir gefällig nur, Da wir doch solten leben Fein sittsahm und nachstreben Der edlen Tugend spuhr. 3. Du hast getreüe Lehrer Zwahr gnädig uns beschert, Welch' uns als Ihre Hörer Auch halten lib und wehrt: Nichts aber hilft Ihr schreien, Gibst du nicht das Gedeien, So man von dir begehrt. 4. Laß uns die Weißheit suchen, Gib ein Gehohrsams Hertz, Daß wir nicht denen fluchen, Welch' uns ohn' allen Schertz In deiner Furcht erziehen; Laß uns für Ihr nicht fliehen Und lauffen hinderwerts. 5. An Alter, Weißheit, Gnade Laß' uns, Herr, wachsen noch, Damit uns nicht belade Der Sünden schwehres Joch. Laß uns die Thorheit hassen, Kunst, Lehr' und Tugend fassen Und lernen immer doch! 6. Hilf du, der Weißheit Tempel, Das uns verführe nicht Ein ärgerlichs Exempel, Daß Lehr' und Zucht zubricht. Laß uns die Wollust zähmen Und stets zu Hertzen nehmen Der Frommen Schüler Pflicht. 7. Ach Gott, laß unß auf Erden Den Meistern in der Schul Doch nicht undanckbahr werden, Welch' auf der Weißheit Stuhl Mit höchstem Fleiß' uns setzen, Es dörft' uns sonst verletzen Der Höllen Marterpfuhl. 8. Laß' unser' Eltern sehen An uns Ihr höchste Lust, Worauß den kan entstehen Viel Freüd' in Ihrer Brust: So wollen wir dich preisen Mit wundersüssen Weisen, Welch' uns von dir bewust.