Uber das Evangelium am Fest der Offenbahrung Christi, sonst auch der H. Drei Könige Tage genennet, Matth. 2. Melodie: Der Tag, der ist so freüdenreich, u.s.w. 1. Glük zu der frommen Heiden Schaar, Glük zu, glük zu den Weisen, Die weit vom Morgen mit Gefahr Sind kommen, hoch zu preisen Das Neügebohrne Jesulein. Diß laß Mir Einen Glauben seyn: Den ob Sie zwahr nichts wissen, Als was geschrieben Daniel Und Bileam, sind Sie doch schnell Zu suchen Gott geflissen. 2. Folg' Ihrem Fleiss', O Sündenkind, Mit Freüden nachzugehen Dem höchsten Guht'; Ach sei nicht blind, Ermuntre dich, zu sehen Das Jesulein in Seinem Wohrt'; Es ligt ja nicht am fremden Ohrt': Hie findest du die Krippen, Da ruhet es gahr säuberlich, Ja lehret in der Kirchen Dich Mit honigsüssen Lippen. 3. Kahm doch aus Reich Arabia Die Königin gezogen Gen Salem, daß Sie fünde da Den Mann, der Sie bewogen Durch Seiner Weißheit Glantz und Sonn'. Ach! Hier ist mehr den Salomon: Wer wolte den nicht eilen, Dem Kindelein zu ziehen nach? Der Weg belohnt es tausendfach', Hett' Er gleich tausend Meilen. 4. Betrachtet die Beständigkeit Der Weisen, die zwahr kahmen In Gottes und der Engel Gleit Und gleichwol nichts vernamen Vom neüen König' in der Statt, Die den berühmten Tempel hatt': Ey wol! Sie liessen stehen Jerusalem und giengen fohrt, Das Jesulein am Andern Ohrt' In Behtlehem zu sehen. 5. O frommes Hertz, folg' abermahl, Diß süsse Kind zu finden, Und laß dich keine Noht noch Quahl Im Suchen überwinden. Wol angefangen ist zwar guht, Viel besser, wen mans standhaft thut. So kan man freüdig sagen: Gekämpfet hab' Ich als Ein Held Und wol gerennet in der Welt, Bald werd' Ich Krohnen tragen. 6. Komt, last uns unser Jesulein Besuchen jtz mit Freüden Und samt den Weisen thätig sein, Den diß wird unser Leiden Verkehren bald in Lib' und Lust: Es ist uns ja kein Schatz bewust, Der frölicher kan machen Ein Hertz, das hoch bekümmert ist, Als unser Heiland Jesus Christ; Der stärket auch die Schwachen. 7. Was acht' Ich Reichthum, Ehr' und Pracht, Was Schwelgen, Tantzen, Springen? Ey das vergeht in Einer Nacht, Kan auch wol Hertzleid bringen. Die rechte Lust bestehet nur In Gott, nicht in der Kreatur: Nur Gott kan Freüd' erregen Den Schwachen, welche Sünd' und Tod Oft führen in die höchste Noht, Ja schier zur Höllen legen. 8. Komt, last uns mit der Weisen Schaar Für dieses Kindlein treten, Dasselbe Mitten in Gefahr Voll Glaubens anzubehten. Wer kommen wil, der komm' jtz früe, Der fall' in Demuht auf die Knie: So muß man Ehr' erweisen Dem Herren aller Herrligkeit Und Ihn in diser Gnadenzeit Von gantzer Seele preisen! 9. Wo bleiben aber die Geschenk', Als Weirauch, Gold und Myrren? Ach Gott! Wen Ich daran gedenk', Empfind' Ich Ein verwirren In Meinem Sinn', Als der Ich nicht Erwogen dißfals Meine Pflicht, Daß Kindlein zu begaben. Verzeih' es Mir, Ich wil hinfohrt, O Jesulein, nach deinem Wohrt' Auch deine Glieder laben. 10. Ich wil hinfohrt mit freiem Muht' An denen Lib' erweisen, Die dürftig sind, auch sol Mein Guht Die Diener Jesu speisen; Den weil du, libster Gottes Sohn, Uns gibst so grossen Gnadenlohn, Wie solten wir nicht geben Auch das, was dein, nicht Unser ist? Lass' aber uns, Herr Jesu Christ, Mit Dir nur Ewig leben.