Ein frölicher Ostergesang Lasset uns den Herren preisen, O ihr Christen, überall, Kommet, daß wir Dank erweisen Unserm Gott mit süßem Schall. Es ist frei von Todesbanden Simson, der vom Himmel kam, Und der Löw aus Juda Stamm, Christus Jesus, ist erstanden; Nun ist hin der lange Streit. Freue dich, o Christenheit. Christus selbst hat überwunden Des ergrimmten Todes Macht; Der in Tüchern lag gebunden, Hat die Schlang' itz ümgebracht; Satans Reich ist ganz verheret, Christus hat es nach der Ruh' Ausgetilget, und dazu Belial sein Schloß zerstöret, Daß wir haben frei Geleit. Freue dich, o Christenheit. Warest du nicht nur gestorben, Sondern auch ins Grab gelegt? Ei, du bliebest unverdorben: Da sich nur der Fels erregt', Held, da bist du wiederkommen, Hast das Leben und die Macht Aus der schwarzen Gruft gebracht Und des Todes Raub genommen, Schenkst uns nun die Seligkeit. Freue dich, o Christenheit. Tod, wo sind nun deine Waffen, Hölle, wo ist dein Triumph? Satan konte gar nichts schaffen, Seine Pfeile wurden stumpf: Christus ist sein Gift gewesen, Ja der Höllen Seuch und Pest, Welt und Sünde, ligen fest Und wir Menschen sind genesen Nur durch seinen tapfren Streit. Freue dich, o Christenheit. Gott der heilet unsre Plagen, Wenn wir nirgend Hülfe sehn, Lässet uns nach dreien Tagen Lebend wiedrüm auferstehn; Darüm muß ich dankbar werden, Und mein' Ehr' ist Freuden vol Weil der Herr nicht sehen sol Die Verwesung in der Erden, Noch der Hölen Einsamkeit. Freue dich, o Christenheit. Er ist aus der Angst gerissen Und mit Ehren angethan. Wer ist, der sein Leben wissen Und die Läng' ausreden kan? Christus ist der Eckstein worden; Gott, das ist von dir geschehn, Wie wir itzt für Augen sehn: Wir sind aus der Sünder Orden Hingerissen durch den Streit. Freue dich, o Christenheit. Hast du schon vom Bach' am Wege Angenommen einen Trank Und erlitten tausend Schläge, Warest kränker noch als krank: Ei, so hast du doch erhoben Dein verklärtes Angesicht, Stirbest nun und nimmer nicht. Ja, wir werden ewig loben Dich, Herr Jesu, nach dem Streit. Freue dich, o Christenheit. Herr, dieß sind recht edle Früchte, Die dein' Auferstehung gibt, Daß wir treten für Gerichte, Ganz in deine Gunst verliebt. Herr, dieß sind die schöne Gaben, Gnad' und Leben, Freud und Sieg, Trost und Friede nach dem Krieg', O, die sollen kräftig laben Leib und Seel' in allem Leid. Freue dich, o Christenheit. Weil nach diesem Fried ich dürfte, Wie nach Wasser, Tag und Nacht, Den du großer Kriegesfürste Durch den Kampf hast wiederbracht: Ei, so theil' itzt aus die Beute, Wie der starke Simson that, Als er überwunden hat, Laß dich rühmen alle Leute, Daß geendigt sei der Streit. Freue dich, o Christenheit. Gib, Herr Jesu, deine Gnade, Daß wir stets mit Reuen sehn, Was uns armen Sündern schade, Daß wir, dir gleich, auferstehn. Brich herfür in unsern Herzen, Ueberwinde Sünde, Tod, Teufel, Welt und Höllennot; Dämpf' in uns Angst, Pein und Schmerzen Samt der Seelen Traurigkeit. Freue dich, o Christenheit. Meinen Leib wird man vergraben, Aber gleichwol ewig nicht, Bald werd ich das Leben haben, Wenn das letzte Weltgericht Alle Gräber wird entdecken Und der Engel Feldgeschrei Zeiget, was vorhanden sei; Dann wird mich mein Gott aufwecken Und beschließen all mein Leid. Freue dich, o Christenheit. Denn so werden meine Glieder, Die itz Staub und Asche sein, Unverweslich leben wieder Und erlangen solchen Schein, Dessen gleichen auf der Erden Nimmermehr zu finden ist. Ja, mein Leib, Herr Jesu Christ, Sol dem deinen ähnlich werden, Voller Pracht und Herlichkeit. Freue dich, o Christenheit.