Osterlied 1. O Fröliche Stunden! O herrliche Zeit! Nun hat überwunden Der Hertzog im Streit. Der Löu hat gekrieget, Der Löu hat gesieget. Trotz Feinden, Trotz Teufel, Trotz Hölle, Trotz Tod! Wir leben befreiet aus Trübsahl und Noht. 2. Der Würger verjagte Die Menschen mit Macht, Und Satanas plagte Zu Tag' und zu Nacht Die traurige Sünder; Die Höll' auch nicht minder Hat jmmer bißhero den Meister gespielt Und grimmig nach unseren Seelen gezielt. 3. Es war hie zu finden Kein David, der bald Auch kont' überwinden Deß Riesen Gewalt Noch muhtig in Nöhten Den Belial tödten; Kein Josua konte den Starken bestehn Und lassen ohn' Harnisch und Waffen Ihn gehn. 4. Es fand Sich kein Krieger: Nur Jesus allein War Krieger und Sieger, Das Grab ließ Er sein, Fuhr freüdig zur Hellen, Den Satan zu fellen, Woselbst Er die Riegel gantz loß hat geschraubt Und kräftig den stärkesten Rauber beraubt. 5. O liebliche Stunden! O fröliches Fest! Itz hat Sich gefunden, Der nimmermehr läst Die traurige Seelen In Belials Höhlen, Der willig Sein Leben für Andre verbürgt, Doch endlich den Würger hat Selber erwürgt. 6. Der Herr ist Ein Zeichen Des Sieges, der Ehr', Ein Zeichen, deßgleichen Man findet nicht mehr. Nun hat Er gelitten, Nun hat Er gestritten, Nun hat Er gesieget den Feinden zu Trutz, Uns aber zum Frieden, zum Nutz und zum Schutz. 7. Ihr Klagende, höret, Was Christus gethan: Die Sünd' ist zerstöret, Ihr schändlicher Plaan Ligt gäntzlich vernichtet. Wir bleiben verpflichtet, Dem Herren zu dienen mit jnniger Lust: O selig, dem diser Triumph ist bewust! 8. Das Fleischliche Leben Ist nunmehr durch Ihn Dem Geist' untergeben, Der tapfer und kühn Weiß mit Ihm zu kämpfen, Die Lüste zu dämpfen, Läst ferner nicht blikken den sündlichen Baum Und gibet hinführo den Lastern nicht Raum. 9. Der höllische Drache Verübte mit Macht Erschrekliche Rache, Besigte die Schlacht: Nun aber ist kommen, Der Ihm hat genommen Die Waffen; ja Jesus, der Ihn übereilt, Hat unter uns reichlich den Raub ausgetheilt. 10. In eben den Orden Der Schanden und Spott Ist auch gebracht worden Die grausahme Rott'; Ich meine Dich, Helle: Der Tod, dein Geselle, Hat schimpflich verlohren den Stachel im Krieg'. O flüchtige Feinde, wo bleibet Eür Sieg? 11. Schaut, Pharaons Wagen Und schrekliches Heer Ist gäntzlich zerschlagen, Da ligt es im Meer. Die Starke für Allen Sind nunmehr gefallen. Komt, lasset uns disen Triumph recht besehn, Der Allen und Jedem zu Guht' ist gescheen! 12. O Jesu, wir preisen Dein' herrliche Macht Mit liblichen Weisen: Du hast uns gebracht Die Wolfahrt von oben, Drum wollen wir loben Dich Helden, dich Kämpfer, dich Löuen im Streit: Bleib' ewig zu helffen uns Allen bereit.