Amalia, der Doris Schwester Sie ist es. Ja! an ihrer Seite Sitzt unsre Doris, neben ihr. So stellet ich sie mir noch heute, So angenehm, so artig für. So ist ihr schönes Angesichte, So trägt sie Hand und Brust und Leib. O Muse, sieh das muntre Weib, Und freu dich, auf des Geistes Früchte. Jezt winckt mir schon die holde Doris, Ihr rollend Fahrzeug kömmt uns nah. Willkommen unsre andre Chloris, Willkommen o Amalia! Die Chloris, die der Frühling führet, Hat ihre Schätze angewandt Und schon mit blumenvoller Hand Die Wiesen für dich ausgezieret. Früh hab ich selber zugehöret, Wie sich das Chor der Nymphen übt, Und stets einander singend lehret, Wie man die preißt, die jeder liebt. Bald sah ich eine sich entfernen, Und dort von einer Nachtigall Den künstlich ungezwungnen Schall, Manier und Harmonien lernen. Da andre dort vereinigt singen, So läßt die Echo durch den Wald Amalia zuletzt erklingen, Daß es durch Feld und Wiesen schallt. Die gantze Gegend ist erreget, Jedweder Schäfer eilt zum Tantz, Geschmückt mit einem jungen Krantz, So wie man sonst an Festen pfleget. Du wirst dich auch nicht wundern können, Daß ihnen alles dieß bewußt; Sie hörten dich fast täglich nennen, Wir sprachen stets von dir mit Lust. Komm, laß es dir bey uns gefallen, Nimm alles selbst in Augenschein. Und denn laß durch den kleinen Hain Auch deine sanfte Flöte schallen.