9. Faste: Wird dir das fleisch zu starck/ vnd suchet an zutasten Den fast-zu schwachen geist: wenn geiler übermuth Bestreitet vnd bestürmt dein faules fleisch vnd bluth/ Wenn der begierden heer nicht ruhen läst vnd rasten Dein hertzenloses hertz': als wollust aus dem kasten/ (Den die vernunft bewacht vnd halten sol in hut) Sich ausgebrochen hat/ so deücht mich/ ist es gut/ Daß du dich männlich weer'st mit beten vnd mit fasten. Mit fasten nimmet man der lust den proviant/ Der lust/ der bösen lust/ die/ mehr als gut/ bekant. Mit beten schläget man den feind des geistes nieder: Die stete mäßigkeit ist dieses feindes grab: Läst du jhm zeit vnd raum/ er siht den vortheil ab: Nim deiner schantzen war: wo nicht; er kömmet wieder.