47. Sey nicht misgönstig: Was Gott den menschen gönnt/ das wird jhm neid nicht nehmen: Wem Gottes Segen nützt/ dem schadet misgonst nicht: Wen Gott alhier erhebt vnd auß dem staube richtt/ Dem muss sich auch der neid/ so frech er ist/ bequämen: Des frommen glücke kan auch seinen neider zämen Vnd brechen jhm den muth. Wer andere versprichtt Aus neid/ der hört mit spott vnd schmach/ was jhm gebricht. Wen neid verführet hat/ den wird die zeit beschämen. Gott theilet/ wie er wil/ die gaben seiner güte/ Dem zieret er den leib/ eim andern das gemüthe/ Den dritten macht er groß/ den vierden macht er reich/ Ein jeder hat das sein'/ ein jeder hat zu dancken/ Ein jeder halte sich in seiner gaben schrancken Vnd sey vergnügt. Ist er schon nicht dem näh'sten gleich.