23. Gesang der Toten Dich Wandersmann dort oben Beneiden wir so sehr, Du gehst von Luft umwoben, Du hauchst im Äthermeer. Wir sind zu Staub verwandelt In dumpfer Grüfte Schoß: O selig, wer noch wandelt, Wie preisen wir sein Los! Vom Sonnenstrahl umschwärmet, Ergehst du dich im Licht, Doch was die Flächen wärmet, Die Tiefe wärmt es nicht. Dir flimmert Gleich Gestirnen Der Blumen bunter Glanz, An unsern nackten Stirnen Klebt ein verstäubter Kranz. Wir horchen, ach! wir lauschen, Wo nie ein Schall sich regt, Dir klingt der Quell, es rauschen Die Blätter sturmbewegt. Vom Hügel aus die Lande Vergnügt beschaust du dir, Doch unter seinem Sande, Du Guter, schlafen wir.