Haßan Der reiche Haßan saß gebückt Am Schluß des Jahrs vor einer Schieferplatte, Und zählte, von sich selbst entzückt, Die guten Werke her, die er verübet hatte: »Vier Beutel der Moschee von Ispahan, Und drey der großen Karavane Von Mekka; ferner sechs Tomane Dem heil'gen Derwisch Nuschirwan, Daß er dreymal des Tages für mich bete; Und fünf am großen Ramazan Dem frommen Volk für Amulete; Mehr: wöchentlich ein Brod für meine Nachbarin, Die, selber arm, ein Waisenkind verpfleget.« Indem er so mit frohem Sinn Die Summen Gott vor Augen leget, Wischt eine rosenfarbne Hand Die Posten alle weg, der letzte nur blieb stehen. Der Perser dreht, von Zorn entbrannt, Sich plötzlich um, den Bösewicht zu sehen, Der seine Rechnung stört, und sieht im Lichtgewand Des Aethers einen Geist mit goldnen Schwingen Auf seinen Stuhl gelehnt: Ich bin von Gott gesandt, Um jedes gute Werk vor seinen Thron zu bringen, Das, wie des Opfers Wohlgeruch, Von reiner Hand geweiht, des Gebers Lohn vergrößert, Und habe dir nach meinem Buch Die Rechnung, die du schriebst, verbessert. So sprach Asariel zum stolzen Erdenkloß, Indem er nach und nach in Ambraduft zerfloß.