Wasser und Wein. Unerschrocken taucht der Fischer In die Meeresflut, Wo auf tiefem, feuchtem Grunde Still die Perle ruht. Gerne hab' ich volle Krüge Und vom Wein ein Meer, Sind in meinen Liedern Perlen, Holt' ich da sie her. Da die Welt von Sünd' umnachtet, Kam die Sintflut wild, Und die Nacht ward von den Wassern Jäh hinweggespült! Auch mein Herz ist oft umnachtet, Doch von Gram und Pein, Machtlos aber ist das Wasser, Mir hilft nur der Wein! Müde in der Sommerhitze Steht das Blümelein, Doch ihm flößt ein milder Regen Neues Leben ein: Wenn verzagt ich und ermüdet, Macht der Wein mich frei, Und nach einem feinen Tropfen Glüht's in mir aufs neu'. Ob Verstellung, ob Betrübnis, Was es immer ist, Alter Brauch, daß um die Toten Tränen man vergießt; Ich verbitte mir das Wasser: Wenn es Tränen gilt, Mögen sie dem Kelch entströmen, Der mit Wein gefüllt!