Zwei Wanderer. Der Jüngling, hier ein Fremder, Der Bach, der hier zu Haus, So wandern zwischen Bergen Die beiden jetzt hinaus. Der Jüngling folgt dem Wege Nur zagen Schrittes nach, Es gleitet über Felsen Gar munter hin der Bach. Der Jüngling schreitet schweigend, Als wär' er krank und müd, Der Bach mit hellem Rauschen Singt sich ein frohes Lied. Und das Gebirg entschwindet Den beiden nach und nach – Nun sind sie in der Ebne, Der Jüngling und der Bach. Doch wie? Der Jüngling jubelt? Des Baches Lied verrauscht? Es haben eben beide Die Rollen ausgetauscht! Des Baches Wellen fließen Gar träge jetzt und müd, Der Jüngling, lustbeflügelt, Singt sich ein fröhlich Lied! Der lustig war, der eine, Hat jetzt nur stillen Gram, Und lustig ist der andre, – Ich sag' euch, wie das kam: Der Bach verlor die Heimat, Da ward das Herz ihm wund, Der Jüngling fand die Heimat, Da ward sein Herz gesund.