Gleiches mit Gleichem. Au, mein Rücken, – weh, mein Rücken! Eben heut Hat ihn mir der böse Nachbar Durchgebläut! Mit dem Knüttel – hätt' ihn dafür Gott gestraft! – Hieb er los auf meinen Rücken Schauderhaft! Hat der Kerl nicht einen Garten? Und darin Bäume, wo die allerschönsten Birnen blühn? So verlockend haben die mich Angesehn, Kann ein schwacher Mensch, wie ich, da Widerstehn? Und ich übersprang die Planke, Aber – krach, Lag ich da, als ob mir jede Rippe brach! So erwischte mich der Nachbar, Zum Verdruß! Alles gab mir der Patron, nur Keinen Kuß! Herrgott, hat der Alte mores Mich gelehrt! Alle Engel hab' ich singen Da gehört! Hiebe gab's, und wieder Hiebe, Ohne Zahl, Ach, wie viele, weiß Gott selber Nicht einmal! Und der Mond stand hoch am Himmel, Und in Ruh' Schaute anfangs er dem grimmen Treiben zu; Endlich hüllt' in Trauerwolken Er sich ein, Um des Mitleids stille Träne Mir zu weihn. Nur der böse Nachbar fühlte Nicht so fein, Immer haut' er, immer ärger Auf mich ein, Schrecklich war's, ein rechter Jammer, Hieb auf Hieb – Noch ein Glück, daß ich nicht auf dem Platze blieb! 's ist ja gut! – Und überwunden Hab' ich's bald, Doch mit Zinsen wird's dem Nachbar Heimgezahlt! Denn ich weiß, wie viel's geschlagen, – Daß verflucht Gern und oft auch er verbotne Früchte sucht! Wer schleicht sich vor unser Fenster Abends hin? Glaubst du, Alter, daß ich gar so Blöde bin? Splitter nur in fremden Augen Siehst du Wicht, Doch den Balken in den eignen Siehst du nicht! Weil ich ein paar Birnen mause, Seht doch an! Und er selber stiehlt, der Brave, Wo er kann: Küsse stiehlt er meiner Schwester Oft mit List, Wenn die Mutter gläubig just die Bibel liest. Dich erwisch' ich einmal vor dem Fenster schon, Und dann, wett' ich, kommst du mir nicht Heil davon! Gleich hol' ich die Mutter selber Aus dem Haus, – Oder gieß' den Wassereimer Auf dich aus!