An Gabriele Sch. In der Brust die Schmerzenwunde, Die dein Scheiden mir geschlagen, Lasse in tiefnächt'ger Stunde Mich an deinem Sarge klagen. Laß in deinem Angesichte Wiederfinden mich den Frieden Und den Strahl aus höh'rem Lichte, Der mit dir von uns geschieden! – O in welchem Schönheitsglanze Liegst du da auf deiner Bahre, Mit dem hellen Blüthenkranze In der Lenznacht deiner Haare! – Mit den Blumen, die sich fügen Bunt zum Strauß und Düfte fächeln, Mit dem Ernst auf deinen Zügen Mit dem heil'gen Siegeslächeln! Nimmer, nimmer werd' ich's fassen! Dich, du Lieblichste von Allen, Konnte dich das Leben lassen? Durftest du dem Tod verfallen? Ja er hält dich nun umgittert, Tief und still, du Sondergleiche! Und der Deinen Glück, zersplittert Sank es hin an deiner Leiche! Ach! und zu den Deinen zähle Ich, die Qual- und Schmerzentbrannte, Selber mich und jede Seele, Welche, Engel! dich erkannte. – Heimgeschifft zum Vaterhause Bist du in dem dunkeln Nachen – Schlummre denn in deiner Klause! Ewig wird die Klage wachen. Für ein Herz, dem du entrissen, Giebt's nur einen Trost, nur einen Für so schmerzliches Vermissen, Und er heißt: um dich zu weinen!